Gravitationsventile
Das Shuntsystem bildet eine Verbindung der Hirnwasserkammern (Ventrikel) mit dem Bauchraum. Man kann sich das wie zwei Becher vorstellen, die mit einem Schlauch verbunden sind: Wenn beide Becher auf gleicher Höhe stehen, gleicht sich der Wasserstand aus. Hält man aber einen Becher höher, fließt das Wasser durch die Schwerkraft nach unten.
Genauso würde es im Körper passieren, wenn man nur einen einfachen Katheter ohne Ventil implantieren würde:
- Im Liegen: Kopf und Bauch befinden sich etwa auf gleicher Höhe. Es entsteht kein zusätzlicher Druck durch die Schwerkraft. Das Hirnwasser wird dann nur durch den Druckunterschied zwischen Kopf und Bauch abgeleitet.
- Im Stehen: Der Kopf ist deutlich höher als der Bauch. Im Stehen wirkt die Schwerkraft auf das Hirnwasser im Shuntsystem. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Druck in Richtung Bauchraum. Dieser Druck würde dazu führen, dass zu viel Hirnwasser abfließt (Überdrainage). Die Ventrikel könnten sich zusammenziehen, was Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit auslösen kann.
Um das zu verhindern, enthält jedes Shuntsystem ein Ventil, das die Menge des abfließenden Hirnwassers reguliert. Dabei müssen diese Ventile das physikalische Grundprinzip der Gravitation berücksichtigen.

Gravitationsventil vs. Differenzdruckventil
wo liegt der Unterschied?
Ein Differenzdruckventil öffnet sich, wenn ein bestimmter Druckunterschied zwischen Gehirn und Bauchraum erreicht ist – egal ob man liegt oder steht. Das Problem: Im Stehen wirkt zusätzlich die Schwerkraft, wodurch zu viel Hirnwasser abfließen kann (Überdrainage). Um das zu vermeiden, wird meist ein Ventil mit höherem Öffnungsdruck implantiert. Das kann jedoch dazu führen, dass im Liegen zu wenig abgeleitet wird (Unterdrainage). Der Öffnungsdruck eines Differenzdruckventils ist ein Kompromiss zwischen Liegend und Stehend.
Ein Gravitationsventil setzt hier an: Es enthält eine zusätzliche Einheit, die erkennt, ob man liegt oder steht. Gravitationsventile bestehen aus zwei Einheiten: einer Differenzdruckeinheit, die den Öffnungsdruck im Liegen reguliert, und einer Gravitationseinheit, die nur im Stehen aktiv wird.
- Im Liegen: Da Kopf und Bauch auf etwa gleicher Höhe liegen, wirkt keine zusätzliche Schwerkraft auf das Shuntsystem. Die Differenzdruckeinheit sorgt dafür, dass nur dann Hirnwasser abfließt, wenn der Druck im Gehirn einen bestimmten Wert überschreitet. So wird eine ausreichende, aber kontrollierte Ableitung ermöglicht.
- Im Stehen: Der Kopf ist deutlich höher als der Bauch. Die Schwerkraft erzeugt einen zusätzlichen Druckunterschied, der den Abfluss verstärken würde. Um das zu verhindern, wird die Gravitationseinheit aktiv: Sie erhöht den Öffnungsdruck des Ventils, sodass Hirnwasser weiterhin nur dann abfließt, wenn es wirklich notwendig ist. Das schützt davor, dass zu viel Hirnwasser abgeleitet wird (Überdrainage).
Gravitationsventile sorgen somit für eine individuell angepasste Ableitung – ganz ohne Kompromisse. Die oben beschriebenen Prinzipien sind auch in LP Shunts relevant, nur dass es hier im Stehen zu einem Sog-Effekt kommt. Die Gravitationsventile von MIETHKE sind damit sowohl für VP Shunts als auch für LP Shunts geeignet.
Wie funktionieren Gravitationsventile von MIETHKE?
Und wie passen sie sich an die individuellen Bedürfnisse von Patient*innen an?


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B. Braun und MIETHKE - Gemeinsam für ein besseres Leben mit Hydrocephalus
Uns verbindet eine intensive und lange Partnerschaft mit B. Braun auf dem Gebiet der Neurochirurgie. Dabei treibt uns eine gemeinsame Vision an: mit innovativen Lösungen das Leben von Hydrocephalus-Patienten auf der ganzen Welt zu verbessern.
Unsere Partnerschaft ist eine spannende Kombination aus der fast 180-jährigen Expertise von B. Braun als eines der weltweit führenden Medizintechnik- und Pharmaunternehmen und unserer Agilität als innovatives Unternehmen und Technologieführer für gravitationsbasierte Shunt-Technologie.
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